Buffalo Linkstation Live

Nach langer Suche und noch längeren Überlegungen werkelt jetzt in meinem Heimnetzwerk die Buffalo Linkstation Live als zentraler Datei-Server für das Apple PowerBook und meinen Linux-Laptop.

Nachfolgend möchte ich gern meine Gedanken zur Entscheidungsfindung näher erläutern – für die, welche ebenfalls schon seit längerem am Überlegen und auf der Suche sind. Anschliessend teile ich noch meine bisherigen Erfahrungen bei der – doch relativ einfachen – Inbetriebnahme der Linkstation Live.

Entscheidungsfindung

Meine Suche und Überlegungen haben mit zwei Fragen angefangen:

  • „Wo“ ist die MP3-Sammlung am besten abgelegt?
  • „Wie“ soll der Zugriff auf die Lieder funktionieren?

Die zweite Frage ist schnell beantwortet: Ich möchte gern meine MP3-Sammlung über die Stereoanlage im Wohnzimmer abspielen. Dazu möchte ich aber nicht immer einen Laptop verwenden. Trotzdem möchte ich noch von jedem Computer im Netzwerk aus auf die Sammlung zugreifen und diese verwalten können.

Die erste Frage ist da schon kniffliger zu beantworten: Klar, ein Speicher in Form einer Festplatte ist die Antwort. Aber an dieser Festplatte muss noch einiges mehr dran sein, damit meine Wünsche aus der zweiten Frage erfüllt werden können:

  • Audio-Anschluß zur Verbindung an die Stereo-Anlage — Möglichkeiten wären hier der normale Cinch- bis hin zu einem digitalen Anschluß
  • Integriertes Display oder TV-Anschluß – damit man auch ohne Laptop ein Lied auswählen kann
  • Netzwerkanschluss zur Einbindung in das Netzwerk
  • Zugriffsmöglichkeit auf die Dateien über das Netzwerk

Als Ergebnis sind die folgenden Möglichkeiten in die engere Wahl gekommen:

  • Multimedia-Festplatte mit Direktanschluss an den Fernseher,
  • Mediacenter PC – fertig gekauft oder im Eigenbau – oder
  • Zentraler Dateiserver mit Streaming-Funktionalität und einem Client als Abspielgerät

Multimedia-Festplatte

Multimedia-Festplatten beinhalten neben dem Speichermedium viele Anschlussmöglichkeiten, um eine Verbindung mit den Wiedergabe-Geräten in der heimischen Wohnstube herstellen zu können. Ausserdem erlauben Multimedia-Festplatten das direkte Abspielen von Filmen (MPEG, AVI, DIVx) als auch Musik (MP3, WMA, Ogg, WAV). Einfach an den Fernseher angeschlossen, Film oder Lied auswählen und abspielen – ein Computer ist dafür nicht notwendig. Das Bespielen der Multimedia-Festplatten mit Filmen, Bildern und Musik erfolgt aber meistens nur über USB. Eine Netzwerk-Integration ist nur bei den teueren Modellen vorgesehen (z.B. Dvico Tvix M-5100SH). Aber selbst bei diesen Modellen ist der Zugriff nur über FTP vorgesehen. Damit entfällt auch der zentrale Zugriff auf die Dateien.

Ein weitere Nachteil für MacOS bzw. Linux Benutzer ist das verwendete Dateiformat für die Festplatte. Meistens wird nur NTFS oder FAT32 unterstützt. Es existieren zwar Lösungen, damit man auch unter MacOS (Paragon NTFS for MacOS X) und Linux (NTFS 3G) auf das Microsoft-eigene Dateisystem schreibend zugreifen kann. Aber ein gewissens Risiko für die Daten bleibt meiner Meinung doch, da die Implementierung dieser Lösungen ohne die Unterstützung durch Microsoft (z.B. durch Dokumentation) erfolgt ist. Die Sicherheit für die Daten kann auch das zweite verfügbare Dateisystem FAT32 nicht bieten. Bei einem abrupten Absturz des Speichersystems kann es auf Grund der fehlenden Journaling-Funktionalität sein, dass Daten nicht wieder hergestellt werden können.  Der Schreibzugriff auf eine FAT32-Partition funktioniert aber sowohl unter MacOS als auch Linux.

Und natürlich spielt auch der Preis eine Rolle. Interessanterweise bekommt man mittlerweile 1 Terra-Byte (oder auch 1000 GB) Festplatten für um die 150Euro. Durch ihre zusätzlichen Erweiterungen kosten Multimedia-Festplatten einen ähnlichen Preis, bieten aber weniger Speicherplatz.

Im Großen und Ganzen sind Multimedia-Festplatten eine gute Lösung, wenn man Filme oder Musik direkt am Fernseher wiedergeben will ohne vorher eine CD oder DVD brennen zu müssen. Dabei muss man aber in Kauf nehmen – zumindestens bei den Produkten um die 200€ Marke – dass die Platte nur direkt per USB an den Computer angeschlossen werden kann.

Mediacenter PC

Mediacenter PCs sind eigentlich salop gesagt nichts weiteres als Computer spezialisiert auf die Verwaltung und Wiedergabe von Bildern, Filmen und Musik. Optisch sind diese „Computer“ den anderen Geräten im Wohnzimmer (DVD-Player, Receiver) angepasst, weshalb man oft auch von einem Wohnzimmer-PC spricht. Es gibt die verschiedensten Angebote von MediaCenter PCs. Alternativ kann man sich auch einen PC selbst zusammenstellen. Der Vorteil ist, dass man genau bestimmen kann, wie der Mediacenter PC funktionieren und was er beinhalten soll — angefangen von der Hardware bis hin zu dem verwendeten Betriebssystem. Wie auch immer, preislich gleichen diese Mediacenters – ob fertig oder im Eigenbau – einem PC. Beim Eigenbau kommt auch noch die Zeit hinzu, welche man investieren muss.

Datei-Server, Streaming-Server und Network Media Player

Die letzte Alternative besteht aus dem Zusammenspiel eines zentralen Datei-Servers (sogenannter Network Attached Storage, kurz NAS), eines Streaming-Servers und eines Network Media Players. Auch diese Kombination kann — möchte man alles separat zusammenstellen — preislich teuer werden. Mittlerweile gibt es aber schon Datei-Server, welche einen Streaming-Server integrieren, wie zum Beispiel die Linkstation Live von Buffalo. Somit beschränken sich die Anschaffungen auf einen Datei-Server und einen Network Media Player, welcher — verbunden mit der Stereoanlage — die Musik abspielt und wiedergibt.

Neben dem integrierten Streaming-Server basierend auf DLNA haben noch weitere Punkte für die Linkstation Live gesprochen:

  • Zentraler Zugriff auf die Dateien von anderen Computern im Netzwerk
  • Als NAS kann man die Linkstation auch zum Speichern von anderen Daten verwenden.
  • In der Linkstation werkelt Linux-System inklusive Samba Server.
  • Als Dateisystem kommt das stabile XFS zum Einsatz. Aber man kann auch das unter Linux bekannte ext3 oder auch FAT32 als Dateisystem verwenden.
  • Die interne Platte kann man durch externe Festplatten erweitern. Für diesen Zweck sind zwei USB-Anschlüsse vorgesehen.
  • Preislich ist die Linkstation ähnlich wie den günstigsten Multimedia-Festplatten, beinhaltet aber zusätzlich die Netzwerkfunktionalität.

Fairerweise muss bei dieser Lösung auch noch die Auswahl und der Preis für den Network Media Player berücksichtigt werden.

Installation

Das Aufbauen der Linkstation ist sehr einfach:

  1. Auspacken
  2. Linkstation mit dem mitgelieferten Stromkabel an das Stromnetz anschliessen
  3. Linkstation mit dem mitgelieferten Ethernet-Kabel mit dem Netzwerk (z.B. Router) verbinden
  4. Einschalten

Um die Linkstation auch konfigurieren zu können, beschreibt die Kurzanleitung die Installation des NASNavigators. Dieser ist für Microsoft Windows als auch MacOS X auf der beiliegenden CD verfügbar.

Konfiguration

Um die Konfiguration der Linkstation vornehmen zu können, nutzt man den NASNavigator. Nach dem Start des Programmes und „Setup > Browser Management“ gelangt man zur Browser-basierten Konfigurationsoberfläche. Für die Anmeldung verwendet man den Benutzernamen „admin“ mit initialem Passwort „password“.

Folgende Konfigurationsänderungen sind aus meiner Sicht für eine Initialkonfiguration sinnvoll — ausserdem wird man so mit den Möglichkeiten der Linkstation vertraut:

  • Seite „Basic“ (auf Deutsch: „Grundlegende Einstellungen“):
    • Änderung des Hostnamens für die Linkstation (zum Leichter merken)
    • Aktualisierung von Datum und Uhrzeit über NTP
    • Ändern der Sprache (auf Englisch „Display language“) zu „Deutsch“ – anschliessend muss man eine neue Seite aufrufen, damit die Änderung der Sprache sichtbar wird
  • Seite „Netzwerk > Eigenschaften der IP-Adresse“:
    • Umstellen von DHCP auf eine feste IP passend für das eigene Netzwerk
  • Seite „Benutzerverwaltung“:
    • Ändern des Passworts für den Benutzer „admin“
    • Anlegen neuer Benutzer, welche im lokalen Netzwerk tätig sind
  • Seite „Gruppenveraltung“:
    • Anlegen einer neuen Gruppe mit den zuvor angelegten Benutzern — eine Gruppe vereinfacht das Zuweisen von Rechten
  • Seite „Freigegebene Ordner > Setup freigegebener Ordner“
    • Initial ist das Verzeichnis „Share“ mit Lese+Schreibe-Zugang für jedermann konfiguriert
    • Anlegen weiterer Ordner
    • Ändern der Zugriffsberechtigung auf die Ordner für entsprechende Benutzer oder Gruppen
  • Seite „Freigegebene Ordner > Netzwerk-Freigabedienste“
    • „AppleTalk-Protokoll“ aktivieren
    • Wenn gewünscht, den „FTP-Server“ aktivieren
  • Seite „Systemstatus > Systeminformationen“

Vor Verlassen einer Seite ist es wichtig, die vorgenommenen Änderungen zu übernehmen. Die Konfiguration über die Weboberfläche ist manchmal sehr langsam. Vor allem wenn man nebenbei noch Dateien auf die Linkstation kopiert, braucht man ein wenig Geduld, bis die Seite nach dem Übernehmen der Änderungen wieder angezeigt wird.

Weitere Informationen über die Konfigurationsmöglichkeiten der Linkstation gibt es im Manual.

Weitere Ideen

Für mich ist die Buffalo Linkstation eine gute Speicherlösung für Heimnetzwerke, die zu dem auch noch leise daher kommt.

Zuguterletzt noch ein paar Ideen, mit denen ich mich in der nächsten Zeit beschäftigen und auch hier berichten werde:

  • Automatisches Mounten einer Freigabe unter MacOS und Linux
  • Zugriff auf die MP3-Sammlung über iTunes (das wird von Buffalo in der Produktbeschreibung angepriesen)
  • Zugriff auf die MP3-Sammlung durch einen Network Media Player basierend auf DLNA, um meine Musiksammlung über die Stereoanlage wiederzugeben.

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