Fritz!WLAN Repeater 300E

Auf Grund eines Modem-Tausches meines hiesigen Kabelnetz-Betreibers war ich nun in Besitz einer AVM Fritz!Box 6360 Cable.
Ein Vorteil dieses neuen Gerätes war die volle Nutzung der verfügbaren Bandbreite ins Internet auch über WLAN, dank Unterstützung von 802.11n (bis zu 300Mbit/s Datenübertragung).

Mit meinem bisherigen Netzwerk bestehend aus Fritz!Box 7170 und Fritz!Box 3030 konnte ich nur ein WLAN nach 802.11g (max 54Mbit/s Datenübertragung, real viel weniger) betreiben. Die Fritz!Box 3030 diente dabei als Repeater, um auch das obere Stockwerk mit WLAN versorgen zu können. Die Verbindung mit der Fritz!Box 7170 war mittels WDS (Wireless Distribution System) ein „Kinderspiel“. So weit, so gut.

Nun, der Fritz!Box 6360 Cable fehlt aktuell die Unterstützung für WDS. Angeblich soll dieses Feature in einem zukünftigen Firmware-Update nachgereicht werden. Ein Schelm ist, wer denkt, dass AVM hier nur eigene, proprietäre Produkte wie den AVM Fritz!WLAN Repeater N/G oder 300E zur Reichweitenverlängerung platzieren möchte. Sicherlich mag die fehlende Standardisierung von WDS mit WPA/WPA2 Verschlüsselung auch eine Rolle spielen. Trotz des fehlenden Standards hat aber AVM ja auch in anderen Produkten WDS mit WPA/WPA2 Verschlüsselung implementiert.


Da ich nicht auf WLAN im oberen Stockwerk verzichten möchte, habe ich mich zum Kauf des Fritz!WLAN Repeater 300E entschieden.
Im Vergleich zum Fritz!WLAN Repeater N/G hat der Repeater 300E den Vorteil des zusätzlichen LAN-Anschlusses. Damit ist es auch möglich, Geräte wie Drucker und NAS in das WLAN mit einzubinden, so dass diese nicht direkt neben der Basisstation stehen müssen. Bei mir hängt ein Switch an dem LAN-Anschluss. Damit können auch mehr als nur ein Gerät von der WLAN-Anbindung profitieren. Der Preis von 80€ ist aber auf jeden Fall nicht ganz günstig.

Der Fritz!WLAN Repeater 300E wird direkt in die Steckdose gesteckt. Ein Netzadapter/Stromkabel ist nicht vorhanden. Was auch immer sich die AVM-Ingenieure damit gedacht haben. Nicht immer ist am vorgesehenen Ort der Montage eine Steckdose vorhanden. Der Schukostecker macht die Montage auch eine Herausforderung.

Benutzerfreundlich ist die Idee von WPS (Wi-Fi Protected Setup). Damit kann der Fritz!Box Repeater 300E per Knopfdruck die WLAN-Konfiguration der Basis-Station übernehmen.
Bei mir hat es leider nicht funktioniert. Ursache war der aktivierte MAC-Adressenfilter. Okay, nicht wirklich ein Problem vom Repeater 300E. Ein entsprechender Hinweis in der beiliegenden kleinen Benutzeranleitung wäre aber hilfreich gewesen.

Also hab ich die Konfiguration über die bewerte Konfigurationsoberfläche der Fritz!Box Produkte vorgenommen. Natürlich nachdem ich die MAC-Adresse des Repeaters im MAC-Adressenfilter an der Basis-Station hinterlegt habe. Achja, an der Stelle eine Verbesserung, die ich mir wünsche: die Eingabe der MAC-Adresse. Derzeit gibt es 6 Felder. Besser wäre ein einziges Text-Feld, in welches man per Copy&Paste die Mac-Adresse eingeben könnte. Oder die Übernahme/Import einer bestehenden Filterliste. Non-plus-ultra wäre die direkte Möglichkeit, eine gesperrte Mac-Adresse aus den System-Logfiles per Klick in die MAC-Filterliste aufzunehmen.

Ok, zurück zum Repeater 300E. Eine Verbindung per Netzwerk-Kabel hergestellt, im Browser die Adresse 192.168.178.2 aufgerufen. Anschliessend per Assistenten das WLAN ausgewählt, die Passphrase eingegeben (per Copy&Paste) und … kein Verbindungsaufbau.

Also, nach der neuesten Firmware geschaut und installiert (101.05.06). In einem der Updates gibt es einen Fix, welcher eine bessere Unterstützung von Sonderzeichen in der WPA-Passphrase verspricht. Nunja, ich hatte bisher ein recht kompliziertes Passwort vergeben inkl Sonderzeichen (z.B. $) und einer Länge von 30 Zeichen (ich weiß, Paranoia). Leider kam der Repeater selbst mit dem Update auf die aktuellste Firmware immer noch nicht mit der Passphrase zurecht. In der Basis-Station tauchten im Log Einträge wie „Fehler bei der Authentifizierung“ auf.
Scheint so, als seien die Probleme mit Passwort-Länge und Sonderzeichen immer noch nicht gelöst. Daher musste ich mein bisheriges WLAN-Passwort (WPA-Passphrase, Pre-Shared Key) ändern, inklusive auf allen Endgeräten, die sich mit dem WLAN verbinden wollen. Mit nur 11 Zeichen ohne Sonderzeichen konnte sich nun auch der Repeater erfolgreich am WLAN anmelden.

Nächster Schock: Wollte ich noch weitere Konfigurationen durchführen, aber keine Antwort mehr auf 192.168.178.2. Ein Blick in die Basis-Station verrät, dass der Repeater nun per DHCP eine neue Adresse zugewiesen bekommen hat. „Layer 8“ Problem: Über „http://fritz.repeater“ funktioniert der Zugriff auf die Konfigurationsoberfläche auch weiterhin.

Nun nochmal zur MAC-Addressenfilter. Der Repeater 300E ermöglicht ebenfalls eine solche zu definieren und zu nutzen. Leider gibt es bei aktiviertem MAC-Adressenfilter Probleme mit einigen Geräten, welche sich nicht mehr am Repeater anmelden können (obwohl die MAC-Adresse in der Liste steht). Bei deaktivierter MAC-Filterliste funktioniert die Anmeldung am Repeater ohne Probleme.

Nun funkt also der Fritz!WLAN Repeater 300E in meinem WLAN … mit kurzer Passphrase und deaktiviertem MAC-Adressenfilter (dieser ist weiterhin an der Basis-Station aktiv). So gibt es nun auch weiterhin WLAN im Büro im Obergeschoss. Das Versprechen der einfachen Konfiguration über WPS konnte auf Grund der Probleme mit der Passphrase nicht eingehalten werden.

Bleibt noch zu prüfen, was die Einbussen bei der Bandbreite (Mbit/s) betragen …

Plus:

  • Gigabit-LAN-Anschluss ermöglicht die Einbindung weiterer Geräte
  • Bewerte Konfigurationsoberfläche
  • Einfache Konfiguration über WPS (sofern man keinen MAC-Adressenfilter an der Basis-Station und keine komplizierte Passphrase definiert hat)

Minus:

  • Preis
  • Fehlerhafte Firmware (Stand 101.05.06): Implementierung von Pre-Shared Key und MAC-Adressenfilter

2 Kommentare

  1. Hallo lieber Berichtschreiber,
    vorweg… ich habe von der ganzen Technik wenig Ahnung, bin Nutzer am liebsten einer funktionierenden Anlage.
    Nun hat mich mein Hauseigentümer „gezwungen“ einen Kabelanschluss zu nutzen. Da mir mein bisheriger Internetanbieter keine ausreichende Internetgeschwindigkeit anbieten kann (nur 2000)habe ich nun mit Unitymedia einen Vertrag gemacht (3play Internet Telefon TV).
    Soweit so gut.
    Da die Kabelsteckdose ungünstig liegt, habe ich vom Ausgang Kabelssteckdose bis zum Router (FRITZ!Box 6360 Cable) ein Verlängerungskabel, 15 Meter, gelegt. Standort deshalb so, weil dort am günstigsten die vorhandenen Telefone, Fax, angeschlossen werden können. Installation und Verbindung nach einigen Schwierigkeiten hergestellt. Ich hatte das vorher noch nie gemacht…..
    Und nun die Überraschung …. der über WLAN an meinem Rechner ankommende Speed ist anstelle von 32000 gerade mal 2500 Download und 500 Uploud.
    Störungsdienst angerufen und innerhalb von drei Stunden Techniker vor Ort (schon mal super). Feststellung: Leitungen von Steckdose zu Friutz!Box 6360 Cable zu lang, zu viel Verlust und Punkt!!! Vorschlag u.a AVM Repeater kaufen und einsetzen, da der Versuch, den Router direkt an der Dose zu betreiben, wegen ungünstiger Lage in der Wohnung ein kaum verwertbares Signal am PC Standort gebracht hat.
    Lange Vorrede, nun die Frage:
    Kann ich einen Repeater 300E bei der Vorgeschichte einsetzen. Komme ich mit einem Gerät (Kosten ca. 80,– €) aus? oder blüht mir die nächste kostspielige Überraschung. Oder gibt es weitere Alternativen. Bt. aber kein Fachchineschisch, das verstehe ich nicht.
    Wäre für eine kurzfristige Antwort dankbar.
    MFg
    Werner

  2. Hallo Werner,

    prinzipiell ist es schon möglich, dass durch die Verlängerung von Kabeldose zu Kabelmodem die Signalstärke geringerer wird.
    Ein Grund kann aber auch das WLAN sein.

    Bevor Du nun aber alles zurückbaust, würde ich als erstes die Verbindungsgeschwindigkeit am Modem direkt messen (nicht über WLAN). Wenn Du Dich an der Fritz!Box anmeldest, siehst Du direkt auf der Startseite unter „Anschlüsse“ die Verbindungsgeschwindigkeit für „Kabel“.
    Als nächstes schliess mal den PC per Netzwerkkabel direkt an den Router an. Anschliessend einen Speedtest machen, z.B. bei http://www.speedmeter.de/speedtest/

    Wenn hier die Verbindungsgeschwindigkeiten wie erwartet sind, dann spricht nichts gegen das Verlängerungskabel. Vielmehr geht die Suche nach der Ursache beim WLAN weiter:
    * Unterstützt die WLAN-Karte im PC den Standard 802.11n? Oder wird nur 802.11g unterstützt? Oder sogar nur 802.11b? Einen Hinweis kann die Fritz!Box geben … einfach mal unter dem Punkt „WLAN > Funknetz“ schauen. Dort steht die Datenrate für das verbundene Gerät.
    * Wenn es in der Umgebung viele weitere WLAN-Netzwerke gibt, so kann dies zu Störungen führen. Herausfinden kann man das ebenfalls über die Fritz!Box … „WLAN > Funkkanal“. Standardmässig funkt die Fritz!Box auf Kanal 6. Bei mir tun das auch noch 5 andere WLAN-Router in der Umgebung. Deshalb habe ich den Funkkanal geändert.

    Ist das Modem auch bei Unitymedia schon freigeschalten? Bei KabelBW musste ich das Modem erst registrieren, bevor ich die volle Bandbreite nutzen konnte. Zuvor gab es nur 1MB Download/256kB Upload.

    Mit einem Repeater (z.B. Fritz!Wlan 300E) kann man die Reichweite vom WLAN erhöhen. Man muss aber beachten, dass sich die Übertragungsrate von den am Repeater angemeldeten Geräten auch halbiert. Für normales Browsen im Web reicht es aber allemal.

    Maik

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